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AutorenbildLucas

KI in der Industrie - dieser Anwendungsfall wird oft vergessen.


Ein KI-Roboter, der über die Zukunft der KI in der Industrie nachdenkt.

Künstliche Intelligenz ist leider zu einem Buzzword geworden. Das ist schade, denn hinter der Technologie steckt ein großes Kosteneinsparungspotential für Industrieunternehmen. Es ist ein Potential, das leider die wenigsten verstehen und daher mit dem Wort "KI" um sich werfen, auch in Momenten, in denen es nicht angebracht ist.


Um ein realistisches Bild von künstlicher Intelligenz in der Industrie zu gestalten, werde ich mich in diesem Artikel auf den Bereich von Geschäftsprozessen fokussieren, der oftmals von Industrieunternehmen vernachlässigt wird: administrative Prozesse.


Produktivitätsschwäche in der deutschen Industrie

Grafik zur Produktivitätsentwicklung in Deutschland: Der Index der Arbeitsproduktivität je Erwerbstätigen zeigt seit 2017 eine deutliche Stagnation. Der Basiswert von 2015 ist auf 100 gesetzt, und der Wert liegt 2022 bei nur 101,97, was kaum Steigerung bedeutet. Quelle: Statista, veröffentlicht von WELT.

Die deutsche Industrie leidet seit 2017 an einer Stagnation der Produktivität.


Steigende Lohn- und Energiekosten, eine lähmende Bürokratie, internationale Krisen und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie befeuern diese Stagnation.


In der Vergangenheit stieg die Industrieproduktivität aufgrund von Automatisierungen im Bereich der Fertigung sowie einem generellen technologischen Fortschritt, der Prozesse effizienter machte.


Diese produktivitätssteigernden Maßnahmen in der Industrie scheinen voll ausgereizt zu sein: und schnell fragt man sich, wo ist da noch Spielraum?


Genau hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel.


Das deutsche Institut für Normung bemisst das Wachstumspotential von künstlicher Intelligenz mit einer potentiellen BIP-Steigerung von 11% bis 2030. Doch wie genau kann dies in der Industrie umgesetzt werden? Schauen wir uns dies genauer an.


Administrative Kosten als Hebel für Einsparungspotentiale in der Industrie

Insbesondere in Deutschland wurden, aufgrund der hohen technischen Kompetenz, Produktionsprozesse meist bereits voll automatisiert. Moderne Roboter und Algorithmen sind bereits Standard in deutschen Produktionsunternehmen,


Doch es gibt einen Bereich, den viele Industrieunternehmen vernachlässigt haben: administrative Prozesse.


Der Teufelskreislauf steigender administrativer Kosten in der Industrie

Die Grafik zeigt den Teufelskreislauf zwischen admistrativen Prozessen, dem Aufbau von Planstellen, die damit einhergehende gesteigerte Bürokratie. Ein Teufelskreislauf der nur durch Automatisierung von administrativen Prozessen durch KI durchbrochen werden kann.

Seit Jahren beobachten wir vermehrt, dass administrative Funktionen in Industrieunternehmen im Hintergrund stetig gewachsen sind.


Abteilungen mit einem hohen administrativen Aufwand arbeiten oft ineffizient, nutzen veraltete Technologien und belasten somit das Unternehmen mit unnötigen Kosten und Prozessverzögerungen.


Das Einführen von neuen Prozessen geht meist automatisch mit dem Aufbau neuer Planstellen einher. Dies führt zu einem Szenario, indem einst vermeintlich geringe administrative Kosten stetig wachsen und Bürokratie parallel zunimmt. Ein sich selbst erhaltener Organismus ist geschaffen - Bürokratie dient als Schutzschild gegen Stellenabbau. Ein Teufelskreislauf, der nur durchbrochen werden kann, indem Geschäftsprozesse (durch KI) automatisiert werden.


Glücklicherweise haben viele Unternehmen diese Erkenntnis bereits für sich gewonnen und beginnen mit der Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse. Dies spiegelt sich auch in der KI-Studie von IW Consult und Google wider. Diese ergab, dass im produzierenden Gewerbe. KI insbesondere in den folgenden Bereichen eingesetzt wird:


  1. Automatisierung von internen Geschäftsprozessen (42%)

  2. Unterstützung bei der Erstellung von Dokumenten (31%)

  3. Analyse von Daten (24%)

  4. Automatisierung des Kundenservices (19%)


Doch spiegeln sich diese Automatisierungen auch in einer verbesserten Kostenstruktur wider? Hierzu zeigen die Beispiele Klarna und Siemens exemplarisch, dass künstliche Intelligenz echte Kosteneinsparungen bei administrativen Prozessen schaffen kann.


Unternehmen sparen Millionen durch den Einsatz von KI in administrativen Prozessen

Klarna, auch wenn es kein Industrieunternehmen ist, hat seinen Kundenservice durch künstliche Intelligenz (sogenannte KI Agenten) teilweise ersetzt. So schaffte es das Unternehmen jährlich 40 Millionen Euro einzusparen. Ein harter Schritt, den aber auch viele Industrieunternehmen gehen müssen, wenn sie weiterhin global wettbewerbsfähig sein wollen.


Auch Siemens konnte seine administrativen Kosten durch den Einsatz künstlicher Intelligenz senken. Das Unternehmen hat die manuelle Dateneingabe um beachtliche 65 % reduziert, indem es ein KI-gestütztes System eingesetzt hat, das Rechnungen in unterschiedlichen Formaten und Sprachen identifiziert, verarbeitet und relevante Daten automatisch in die Buchhaltung überträgt. Hierdurch spart Siemens jährlich mehrere Millionen Euro an Prozesskosten.


Doch wie genau kann KI administrative Kosten in der Industrie einsparen?

Die Antwort auf diese Frage ist: durch KI Agenten, die in eine automatisierte Prozesskette eingebaut werden.


Und was genau ist ein KI Agent?

KI Agenten sind eigenständig agierende Programme, die selbstständig Aufgaben ausführen können. Es ist eine Art ,,digitaler Sacharbeiter".


Durch das Prompting, also der schriftlichen Beschreibung der Aufgabe sowie das Hinzufügen von Funktionen wie z.B. dem Aufrufen von Emails, Datenbanken, etc. kann der KI Agent eigenständig innerhalb eines vordefinierten Rahmen handeln.


In verschiedenen Experimenten wurden diese KI Agenten bereits erfolgreich miteinander verknüpft um eine Art KI Team zu erschaffen.


Microsoft's AutoGen Framework bietet kostenlose Möglichkeit für KI Agententeam

Hierfür ist Microsoft bereits mit seinem AutoGen Tool vorangegangen. Es bietet eine einfache Struktur in welcher man KI Agenten miteinander arbeiten lässt. Man kann sich das so vorstellen, als hätte man mehrere ChatGPT Instanzen offen, die miteinander kommunizieren und mit Funktionen ausgestattet sind, die zB den Computer steuern können.


In der unten dargestellten Grafik veranschaulicht Microsoft die Funktionsweise der KI Agenten. In dem dargestellten Beispiel gibt es einen Commander der Aufgaben an den Writer weiterleitet und einen Safeguard, der Code reviewed und freigibt.

Grafik zur Darstellung des Interaktionsflusses zwischen KI-Agenten: Comander, Writer, Safeguard als Teil des Microsoft AutoGen Tools.

AutoGen ist ein kostenloses Framework, das von Python-Entwicklern zum Bau von KI-Agententeams verwendet werden kann.


Durch ein einfaches PIP install lässt sich die Preview-Version leicht für Entwickler installieren.

pip install pyautogen

Mit nur wenigen Zeilen Code kann man ein KI-Team aufbauen und die Basics der Infrastruktur verstehen.


import autogen
assistant = autogen.AssistantAgent("assistant")
user_proxy = autogen.UserProxyAgent("user_proxy")
user_proxy.initiate_chat(assistant, message="Show me the YTD gain of 10 largest technology companies as of today.")
# Dies startet eine Automatische Konversation um das Problem zu lösen

Moderne Library zur Entwicklung von KI-Agenten: DSPy

Wir bei VISUS Advisory nutzen zur Entwicklung von KI-Agenten das fortgeschrittenere Framework DSPy. Dies liegt insbesondere an der Modularität von DSPy - wir können Teile, die wir für Kunden entwickelt haben, bei neuen Kunden wiederverwerten, wodurch die Projektkosten heruntergehen. Das ganze funktioniert auch ohne die Verwendung von kundenspezifischen Daten.


Das Framework bietet also die nötige Infrastruktur und Flexibilität um KI-Agenten in Teams arbeiten zu lassen. Als KI- und Business-Beratung unterstützen wir Sie gerne dabei, dieses Framework gezielt einzusetzen, um Geschäftsprozesse, die bisher manuell ablaufen, durch KI-Agenten zu automatisieren. Insbesondere Prozesse, die repetitiv, strukturiert und manuell vollzogen werden, eigenen sich perfekt für den Einsatz von KI-Agenten.


Fazit: Der vergessene KI-Anwendungsfall in der Industrie - administrative Prozesse mit KI-Agenten automatisieren.


Die Produktivität in der Industrie stagniert seit 2017. Produktionsprozesse wurden durch den Einsatz von Produktionsrobotern und modernen Algorithmen bereits automatisiert.


Der starke Fokus auf die Produktionsprozesse hat jedoch dazu geführt, dass in vielen Industrieunternehmen die administrativen Prozesse vernachlässigt wurden. Ein Teufelskreislauf aus administrativen Prozessen, Bürokratieaufbau und Planstellenaufbau ist entstanden. Viele der administrativen Aufgaben sind ineffizient, repetitiv und dienen Teilweise dem Erhalt der dafür eingeführten Planstellen.


Neueste Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, insbesondere das Gebiet von KI-Agenten, zeigt hohes Potential zur Automatisierung dieser administrativen Prozesse. KI-Agenten können in einem Team von KIs agieren und eigenständig administrative Prozesse bearbeiten. Das Potential zur Einsparung von Prozess- und Personalkosten, insbesondere in Deutschland ist groß.


 

Haben Sie Interesse an der Einführung von KI-Agenten für Ihre administrativen Prozesse? Dann schreiben Sie uns an: 📧 info@visusadvisory.com

oder









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